Binnen sechs Wochen galt es, die erste Möglichkeit zur Information über die von den Übertragungsnetzbetreibern vorgeschlagenen Projekte zum Netzausbau zu nutzen (NEP-E 2012: Auswertung für Nordrhein-Westfalen) und frühzeitig Anregungen und Bedenken in den Planungsprozess einzubringen (vgl. Aktuelle Meldung vom 1. Juni 2012 "Neue Stromtrassen: Anregungen und Einwände jetzt!"). In ihrer Stellungnahme appellieren die Naturschutzverbände, die Flexibilität des Instruments "Netzentwicklungsplan" zu nutzen und keine Bedarfsfestlegungen "auf Halde" zu treffen. In den NEP 2012 sollten nur zeitlich proiritäre Vorhaben aufgenommen werden. Es wird ferner auf schon jetzt absehbare Konflikte bei der Verfolgung bestimmter Netzausbauprojekte hingewiesen und gefordert, etwaige Bedarfsfestlegungen nur bei absehbarer Konfliktbewältigung zu treffen. Die Naturschutzverbände wenden sich auch gegen eine "Angebotsplanung" für Kohlekraftwerksbetreiber, soweit im NEP-E von unrealistisch hohen Annahmen über die zukünftige Auslastung von Kohlekraftwerken ausgegangen wird und soweit die rechtmäßige Inbetriebnahme einzelner Kraftwerke nach Auffassung der Verbände fraglich ist.
Mit Blick auf die noch durchzuführende strategische Umweltprüfung für den NEP bzw. den Bundesbarfsplan erwarten die Naturschutzverbände NRW, dass die Daten, die auf der Landesebene vorliegen, für den Planungsprozess genutzt und die Besonderheiten in einem dicht besiedelten und durch Stromnetze bereits stark belasteten Bundesland wie Nordrhein-Westfalen berücksichtigt werden. Einzelheiten dazu in nachfolgender Stellungnahme:
- Gemeinsame Stellungnahme der nordrhein-westfälischen Naturschutzverbände BUND, LNU und NABU vom 10. Juli 2012 zum Entwurf eines Netzentwicklungsplans 2012 im Rahmen der Konsultation der Übertragungsnetzbetreiber
- BUND Deutschland: kein Netzausbau für Kohlekraftwerke!, Analyse zu den Annahmen der Stromerzeugung in Kohlekraftwerken im Netzentwicklungsplan, Stand 29. Juni 2012