Hinweise für ihre Stellungnahme

Für die Stellungnahme ist also schon die Frage des Bedarfs eine ganz Wesentliche und es lohnt sich, die Zahlen für die eigene Stadt/ Gemeinde genauer anzusehen:

  • Wie entwickelt sich die Bevölkerung im Planungszeitraum, wächst oder schrumpft die Kommune?
  • Was wird tatsächlich gebraucht an Wohnraum:
    • Gibt es einen Bedarf an neuen Einfamilienhaussiedlungen?
    • Oder müssten eher die alternden Bevölkerungsteile mit Wohnalternativen innerhalb des Ortes versorgt werden, wodurch dann auch Einfamilienhäuser frei würden für einen Neubezug?
  • Wie entwickeln sich Gewerbe und Industrie:
    • Handelt es sich v.a. um Betriebserweiterungen, die ggf. auch auf der bestehenden Fläche über Aufstockung/ Umbau/ bessere Flächenausnutzung erreicht werden können?
    • Ist es wahrscheinlich/ sinnvoll/ gewünscht, dass sich neue Betriebe ansiedeln?
  • Welche Flächenreserven gibt es:
    • Leerstände, Umbauten, Abriss/ Neubau
    • Brachflächen, Baulücken, freiwerdende Militärgelände
    • Kombination Wohnen („oben“) und Gewerbe („unten“), Aufstockung von Gebäuden,
    • kompakteres Bauen in noch bestehenden Flächennutzungsplanreserven?
  • Gibt es noch Reserven in den benachbarten Kommunen, die gemeinsam entwickelt werden könnten?

Studien zum Thema Ausnutzung von Flächenpotenzialen

Die technische Universität Darmstadt hat zusammen mit dem Pestel-Institut untersucht, wie Wohnraum durch Aufstockung und Umnutzung geschaffen werden kann:

  • Deutschlandstudie (2015/2016): "Wohnraumpotentiale durch Aufstockungen".
  • Deutschlandstudie (2019): "Wohnraumpotenziale in urbanen Lagen, Aufstockung und Umnutzung von Nichtwohngebäuden".

Auch Potenziale und Möglichkeiten zum Thema flächensparende Gewerbegebietsentwicklung werden vermehrt untersucht, so hat z.B. die Stadt Karlsruhe schon 2015 ein Projekt dazu abgeschlossen und beschäftigt sich u.a. mit der Frage, wie der Raum höher hinaus genutzt werden kann.

  • Stadt Karlsruhe (2015): "Unternehmensstandorte zukunftsfähig entwickeln. Flächenpotenziale gewinnen – nachhaltig bauen – Synergien nutzen".

Auch eine aktuelle Broschüre der IHK Mittlerer Niederrhein, Köln und Niederrhein zeigt den Weg zu nachhaltiger Gewerbegebietsentwicklung auf. Beispielweise soll bei Betriebserweiterungen geprüft werden, ob diese durch Aufstockung von Gebäuden, Neubau auf bestehendem Gelände oder Nutzungsoptimierung bestehender Gebäude/ Verdichtung im Bestand z.B. durch das Einziehen einer weiteren Etage in Lagerhallen geprüft werden.

  • IHK Mittlerer Niederrhein, Köln, Niederrhein (2020): "Zukunftsfähigkeit von Gewerbegebieten. Bausteine und Best-Practice-Beispiele".