Bedeutung und regelmäßige Forderungen

Der Bedarf wird damit in erster Linie an den Interessen der Abgrabungsunternehmen ausgerichtet, deren Ziel ein möglichst hoher Rohstoffabbau und damit eine möglichst große Produktions- und Absatzmenge ist. Hierbei liegen keine regionalen Nachhaltigkeitsaspekte zugrunde.

Die Bedarfsermittlung muss sich aus Sicht des Naturschutzes grundsätzlich an folgenden Aspekten orientieren:

  • einem sparsamen und flächensparenden Verbrauch von endlichen und nicht regenerierbaren Rohstoffvorkommen,
  • keine Neuausweisungen bei noch ausreichender Reserve-Versorgung für die anvisierten Versorgungszeiträume,
  • dem Planungszeitraum des Regionalplanes (nicht Versorgungszeiträume, die weit darüber hinausgehen),  
  • Ausnutzung von Recycling-, Substitutions- und anderer Einsparpotenziale,
  • Orientierung am Bedarf des Planungsraumes (nicht des Produktionsangebotes der Abgrabungsunternehmen mit rein wirtschaftlichen Interessen der einzelnen Unternehmer*innen) entsprechend den ökonomischen und sozialen Erfordernissen der Region.

Grundsätzlich sind diese Anforderungen auch verankert in den allgemeinen Grundsätzen 9.1-1 bis 9.1-3 zur Lagerstättensicherung im Landesentwicklungsplan (LEP).

Als Tabuflächen (kein Abbau!) sind aus Sicht der Naturschutzverbände angesichts der Klimawandelfolgen und den Anforderungen zur Umsetzung europäischer Richtlinien (neben Natura 2000 insbes. WRRL) heute regelmäßig zu fordern:

  • Natura 2000 Gebiete (FFH-Gebiete, Vogelschutzgebiete / VSG)
  • Naturschutzgebiete (NSG)/ Bereiche zum Schutz der Natur (BSN)
  • Wasserschutzgebiete Zone I - IIIa
  • Überschwemmungsgebiete
  • Waldflächen (Laub- und Mischwälder, Waldflächen in waldarmen Gebieten)
  • Biotopverbundflächen mit herausragender Bedeutung nach Fachbeitrag LANUV/
    wenn nicht umgesetzt als BSN/ NSG
  • Regionale Grünzüge (RGZ/ bei Funktion: wichtige Klimafunktionen, Biotopverbund, in Ballungsgebieten auch Erholung)
  • Gewässerentwicklungskorridore (Umsetzung WRRL)
  • Vorkommen verfahrenskritischer Arten (mindestens aus LANUV-Fachbeitrag!)