Wichtige Themen für die Bauleitplanung

Die Bauleitplanung steuert die Nutzung der Gemeindeflächen und damit die Bodennutzung bzw. ihre Überbauung und Versiegelung. Direkt und unmittelbar betroffen ist davon das Schutzgut Boden. Der Schutz des Bodens selbst spielt häufig im Rahmen der Sanierung von Altlasten eine wichtige Rolle und der Verlust der Bodenfunktionen ist bedeutsam für die Anwendung der Eingriffsregelung im Hinblick auf die Vermeidung und Verminderung von Beeinträchtigungen sowie auf die Ermittlung des erforderlichen Ausgleichsumfangs und der Ausgleichsmaßnahmen. In räumlich übergeordnetem Zusammenhang ist der Flächenverbrauch bzw. dessen Begrenzung von Bedeutung, wozu die Bauleitplanung wesentlich beitragen kann und soll.

Im Rahmen der Entwicklungen des Klimawandels sind die Siedlungsbereiche und damit die Gesundheit der Einwohner z.B. durch die zunehmende Entwicklung von Hitzeinseln besonders betroffen. Die Bauleitplanung kann und soll zur Anpassung an den Klimawandel und zum Klimaschutz in den Gemeinden beitragen und grundlegende Weichenstellungen festlegen. Die Potenziale dafür sind in den Bauleitplanungen oftmals wenig ausgeschöpft und werden daher ebenfalls näher vorgestellt.

FNP Köln Legende Flächendarstellungen

FNP Köln Legende Zweckbestimmungen

Wärmeinseleffekt / Hitzeinseln

Besonders in Städten mit hoher Bebauungs- und Bevölkerungsdichte sowie einem hohen Versiegelungsgrad bildet sich der sogenannte Wärmeinseleffekt aus, bei dem die Temperaturen im Vergleich zum unbebauten Umland durchschnittlich höher sind und ein Temperaturgefälle entsteht. Grund hierfür ist einerseits der höhere Energieverbrauch durch Verkehr und Energieproduktion, andererseits die durch die städtische Bebauung größere Oberfläche zur Wärmespeicherung. Hier kann außerdem lediglich eine verminderte Abkühlung durch Verdunstung und Transpiration stattfinden, da

  • der Vegetationsanteil gering ist,
  • Wasserflächen fehlen,
  • Böden großflächig versiegelt sind und
  • der Luftaustausch eingeschränkt ist (UBA 2016, 55).

Dabei ist das Temperaturgefälle vor allem in der Nacht besonders ausgeprägt, was für die menschliche Gesundheit eine zentrale Rolle spielt. Insbesondere die Nachttemperaturen sind für die Erholungsphase von Bedeutung (RVR 2010, 134).